Das Kostüm ist schon eine Weile fertig, nur komme ich gerade kaum zum Bloggen, denn ich arbeite parallel an meinem gebürhenfreien Online-Kurs für Einsteiger.
Wenn es dich interessiert, dann schau mal hier. Kleiner Spoiler: Er richtet sich an absolute Anfänger und genäht wird ein individuelles Mäppchen aus alten Jeans. In nur 4 Wochen lernt man Basics, setzt diese um und hält dann sogar sein erstes eigenes Nähprojekt in den Händen. Cool, oder? Also bitte gerne mitmachen oder weitersagen!
Nun aber zurück zu eigentlichen Thema heute: das Schlangenkostüm! Das Faschings-kostümprojekt meines Sohnes habe ich in drei Blogbeiträgen in kleine Scheibchen aufgeteilt, die so leichter in einen stressigen Alltag eingebaut werden können (und auch besser gebloggt werden können). Schaut sie euch doch nochmal an: hier geht es zu Teil 1 und Teil 2. In meinem letzten Beitrag habe ging es ja vor allem um Schnittmusteranpassung und Stoffverteilung. Vielleicht hat der ein oder andere ja auch mittlerweile die Anleitung aus Teil 2 ausprobiert, wie man eine Kapuze für ein vorhandenes Shirt nähen kann, denn viele Faschingskostüme erhalten so ihre Charakteristik.
Im heutigen Beitrag geht es eher um das Vorbereiten fürs Nähen und das Nähen an sich, also ran an den Stoff!
Schritt 7: Stoff bzw. Altkleider vorbereiten
Da ich ja aussortiere Hosen als Grundmaterial gewählt hatte, musste ich, bevor ich das Ganze neu vernähen konnte, hier erst einmal etwas "Auftrennarbeit" leisten. Bei anderen Projekten könnte das beispielsweise eine Vorwäsche sein, die vor allem für Webware besonders wichtig ist. Oder du überlegst dir, welche Teile du wo versäubern willst, damit sie nicht ausfransen. Ich habe in meinem Fall das Trennmesser (und manchmal damit es schneller ging auch der Einfachheit halber die Schere) gezückt. Bei Hosen empfliehlt es sich entlang der Innenbeinnaht aufzutrennen. Ich habe untere Saumabschlüsse belassen und für die Leggings als Abschluss einfach weiterverwendet, also man muss nicht alles komplett auftrennen! Aber auf einer so "geöffneten" Hose können dann die Schnitteile leichter platziert werden.
Schritt 8: Zuschneiden
Da bei meinem Projekt ja nur begrenzt Stoff vorhanden war, habe ich mich vor dem Zuschneiden entschieden, erst einmal einen groben Plan zu machen, wie im ersten Teil beschrieben (Schritt 4). Beim letztlichen Zuschnitt konnte ich nicht immer jeden Schnittteil, das ich aus meinem Schnittmuster hatte, in Gänze auflegen, sondern musste die Schnitteile teilweise zerteilen. Wenn ihr Teilungen einbauen müsst, ist ein Tipp ganz ganz wichtig: vergesst an den Teilungen nicht, genug Stoff für die Nahtzugabe übrig zu lassen! Wenn ihr das nämlich nicht beachtet, wird euer Schnitteil genau an den zusammengefügten Stellen um die Nahtzugabe zu kurz! Also ganz wichtig: Nahtzugabe einberechnen!
Hier seht ihr, wie ich das Schnitteil erst einmal auflege und dann entscheide, wo ich die Teilnungsnaht setze (siehe Knick) dort muss dann beim Zuschnitt die Nahtzugabe angefügt werden!
Vielleicht noch ein Hinweis: wenn ihr mit Stoffen/ Meterware näht, dann könnt ihr gegengleiche oder gleiche Teile bei doppelter Stofflage zuschneiden. Beim Nähen aus Altkleidern, ist das oft nicht so leicht, denn manchmal muss man die Schnitteile unterschiedlich verteilen, daher ist es besonders wichtig, dass ihr hier ziemlich genau arbeitet, damit euer Teil am Ende nicht schief wird!
Schritt 9: Nähen
Das sieht man mal wieder: der eigentlich kleinste Teil beim Nähen ist direkt an der Nähmaschine. In der Regel sind wirklich viele Schritte Vorbereitung nötig und das Nähen an sich nimmt nur einen Bruchteil ein. Ich persönlich finde das manchmal etwas schade, denn ich sitze gerne an der Nähmaschine! Aber eine gute Vorbereitung ist alles, oder wie seht ihr das? Achtet beim Nähen darauf, dass ihr passendes Garn und passende Nadeln auswählt. Und macht eine Probenaht! (Wenn du Tipps für den Nöhstart brauchst, schau dir mal diesen Beitrag mit Checkliste an.) Meine Stoffe waren mit den Standardeinstellungen meiner Maschine sehr gut zu nähen. Die Hauptteile habe ich aber mit der Overlockmaschine zusammengenäht. Meine Stoffe waren elastisch, daher hat es sich angeboten.
Leggings waren folgende Teilschritte: Erst die vordere und hintere Schrittnaht rechts auf rechts schließen, dann die Innenbeinnaht. Den Bund oben eingeschlagen mit der normalen Nähmaschine rundherum feststeppen (Geradstich, Stichlänge ca. 3)
Raglanshirt mt Kapuze: Raglanärmel rechts auf rechts an die Vorderseite annähen, dann rechts auf rechs an das Rückenteil annähen. Ärmel ca. 1,5 cm einschlagen und feststeppen. Den Bundsaum konnte ich mir sparen, denn ich hatte den Hosenbund als unteren Bund einfach gelassen.
Für die Kapuze das Schnitteil aus dem Außen- und dem Innenstoff je zweimal gegengleich zuschneiden. Die Naht am Hinterkopf jeweils schließen. Dann die beiden Kapuzen rechts auf rechts ineinanderlegen und Zähne zwischenfassen. Details einarbeiten nicht vergessen (also einen kleinen Schlitz für die Augen am Außenstoff und dort die Augen einnähen)! Kapuze wenden, sodass die schönen Seiten außen sind und am Kragen feststecken. Dabei den Außenstoff rechts auf den rechts am Shirtkragen anbringen. Dabei habe ich auch die Zunge noch an der vorderen Mitte zwischen gefasst. Schulterpunkt trifft auf den höchsten Punkt am Kragen. Ich habe auch diese Naht mit der Overlock genäht und danach noch einmal von außen abgesteppt. Beachtet aber, dass ihr dabei einen elastischen Stich benötigt, falls die Öffnung für den Kopf etwas eng ist, denn sonst reißt euch diese Naht. Das Schwanzteil habe ich wie schon im letzten Beitrag beschrieben aus Restteilen gestückelt, auch hier unbedingt Nahtzugabe beachten!
Schritt 10: Erfolg feiern
Wenn ihr dann alle Teile und Details aneinandergefühgt habt, darf man am Ende auch wirklich ein kleines bisschen stolz auf sich sein! Ich bin auch stolz, dass ich nichts dazukaufen musste, um dieses Projekt umzusetzen. Die aussortierten Hosen haben ein neues Schlagen-Leben und mein Sohn ist superhappy mit seinem Kostüm! Er kann es kaum erwarten, es am kommenden Freitag auf der Faschingsparty vorzuführen. Solange turnt er daheim immer wieder mal als Schlange herum und bereitet sich sozusagen vor! Ein echter Erfolg und alles aus Altkleidern und Stoffresten! Für nächstes Jahr, hat sich mein Sohn schon die nächsten Tierprinthosen ausgesucht, die bearbeitet werden sollen. Mal abwarten, ob er bei seiner Entscheidung bleibt!
Ich hoffe, ihr konntet aus meinem Beitrag etwas mitnehmen und habt ein bisschen Anregung bekommen, in welche kleinen Teilprojekte man sein "Großprojekt" zerlegen kann, sodass man auch als berufstätige, bloggende Mama die Zeitfenster dafür findet! Viel Erfolg bei eurem nächsten nachhaltigen (Faschings-?)Projekt!
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