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Faschingskostüm in the making... Teil 1

Fasching (oder Karneval oder Fastnacht oder wie auch immer man es bei dir nennt) ist nicht mehr weit. Ich gebe offen zu, dass ich persönlich kein großer Verkleidungsfan bin, aber ich habe ein Kind und ich glaube ich lehne mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass Kinder sich sehr sehr gerne verkleiden. Anhand des diesjährigen Faschingskostüms für meinen Sohn möchte ich euch einmal einen kompletten Entstehungsprozess einer meiner Nähprojekte mintehmen.


Da das schon etwas länger wird, splitte ich das ganze in mehrere Teile auf, die ich über die kommenden Wochen in meinem Blog poste.


Vielleicht denkst du jetzt: "Ich habe überhaupt keine Zeit, jetzt auch noch Faschingskostüme selbst zu nähen, die vielleicht ein- oder zweimal getragen werden." Der Prozess, den ich hier mit euch teile, soll euch motivieren und eine kleine Stütze sein, in welche Schritte man so ein Nähprojekt zerlegen kann, damit es eben auch in kleineren Einheiten mit weniger verfügbarer Zeit realisiert werden kann, also vielleicht hilft es euch mal zu sehen, wie ich Schritt für Schritt vorgehe. Los geht es also!


Schritt 1: Materialbeschaffung

Ich glaube, die Materialbeschaffung ist bei vielen Nähprojekten erst der zweite Schritt, denn oft passiert es, dass man sich überlegt, was man eigentlich näht und dann danach das Material heraussucht. Da es hier um ein Faschingskostüm für ein Kind geht, und ich das Glück hatte von einer Schwipp-Tante viele aussortierte Kleidung zu bekommen, habe ich das hier umgedreht. Mein erster Schritt hier war: ich schaue nach, was ich zuhause habe und besagte Schwipp-Tante, hat ein Faible für Animalprint-Hosen. So habe ich meinem Sohn folgenden Stapel aussortierter Hosen vorgelegt.



Schritt 2: Entscheidungsfindung

Ich hatte Glück, dass er nicht gesagt hat "Aber Mama, ich möchte lieber ein Ninja sein!", nein, er war gleich begeistert und hat freundenstrahlend verkündet "Ich will eine Schlange sein!". Super! Denn im Schlangenlook gab es sogar zwei Hosen! Ich vermute ja stark, dass ihn vor allem der Schimmer auf dem dunkleren Schlangestoff gefallen hat. Auch gut. Kinder wissen ja meistens sehr genau, was sie wollen. Hätte er sich allerdings für ein Ninja-Kostüm oder etwas ganz anderes entschieden, dann hätte ich eben zuerst die Entscheidungsfindung gehabt und dann die Materialbeschaffung. (Randnotiz: Eine Freundin hat für Ihre Tochter ein Elefantenkostüm genäht und im Familie und Freundeskreis einfach nach grauen Stoffresten, Bettlaken etc. gefragt! Nur so als Inspiration zu einer nachhaltigen Stoffbeschaffung!)


Schritt 3: Projektplanung

Nachdem also feststand, dass es eine Schlange werden soll aus zwei aussortierten Schlangenhosen, konnte ich genauer in die Planung gehen. Dabei hat mein Sohn supercool mitgewirkt. Ich kann das nur empfehlen, den zukünftigen Träger in die Planung einzubinden. Ich war nicht nur überrascht, wieviel kreativer Input dabei herauskam, sondern freue mich natürlich, wenn das ein Gemeinschaftsprojekt ist und mein Sohn am Ende ein Kostüm hat, das so ist, wie er es sich vorgestellt hat und dementsprechend gerne trägt. Dazu habe ich mir einfach eine kleine Skizze gemacht. Es sollte eine einfache Leggings werden in der hellen Schlangenoptik, dazu ein Kapuzenshirt mit Raglanärmeln, das nur am Bauch den hellen Schlangenstoff hat und an Kaupuze, Rücken und Ärmeln den dunkleren Stoff. An das Shirt wird auch noch der lange Schlangenschwanz im dunklen Stoff angenäht und an die Kapuze die obligatorischen Giftzähne und die gespaltene Zunge.


Schritt 4: Schnittmusterwahl und Stoffverteilung

Die Schnittmusterwahl fiel mir sehr leicht, denn ich hatte erst vor kurzem einen Leggingsschnitt und ein Raglanshirt für meinen Sohn aus Stoffresten zu einem Schlafanzug genäht, also konnte ich die Schnittteile wiederverwenden! Definitv sollte man nicht nur Stoffe, sondern auch Schnittteile und Schnittmuster wiederverwenden! (Ich hoffe ihr habe eine bessere Ordnung in euren Schnittmustern als ich, aber immerhin ist alles für meinen Sohn in einem Ordner und alles für mich auch einem ...ähm... Stapel... haha!). Wenn ihr selbst noch keine Schnittmuster erstellt, findet man tolle Angebote online, viele auch kostenlos!

Wie ich den Stoff verteile, musste ich mir natürlich auch überlegen. Der große Vorteil hier war wirklich, dass ich zwei Hosen zur Verfügung habe, denn da konnte ich etwas großzügiger planen... eine Kapuze verbraucht meist relativ viel Stoff und notfalls hätte es dann eben keine Schlangenleggins dazu gegeben, das kann man alles bei der Planung berücksichtigen. Einen weißen Stoffrest für die Zähne findet sich allemal und auch für die Zunge reicht ein kleiner Rest.ich hoffe, es sieht am Ende nicht zu sehr nach Dinosaurier aus, aber letztlich ist bei Kostümen eben ein bisschen Phantasie gefragt.


Wie es dann ans Nähen ging und die Details folgen! Ich hoffe, ich konnte hier schon einmal etwas Inspiration bieten, in welche Einheiten man sein Projekt aufteilen kann. Ich finde, wenn man so einen Leitfaden hat, dann erscheint so ein Projekt gar nicht mehr so groß und man kann die Schritte auf mehrere Arbeitseinheiten aufteilen, was dann eben auch funktionert, wenn man nicht mehrere Stunden am Stück, sondern eben mal eine halbe Stunde hier und eine halbe Stunde da einbauen kann. Viel Erfolg, wenn du jetzt ein neues Nähprojekt startest! Überlege dir doch mal, welche Arbeitsschritte du vor dem eigentlichen Nähen angehen willst und mach dir einen kleinen Plan! Ich hoffe, dann kommst du schneller ins Umsetzen und kannst Blockaden lösen!







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