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AutorenbildClaudia Layer

Der Wert eines Socken

Ich habe mich in letzter Zeit immer mehr dem Thema Socken gewidmet. Das hängt bestimmt mit der kälteren Jahreszeit zusammen aber auch damit, dass Socken Stricken für mich eine Tätigkeit ist, bei der ich durch die relativ gleichmäßige Handbewegung, die in einen Automatismus übergeht, meinen Gedanken freien Lauf lassen kann... ich kann nachdenken und produziere nebenbei etwas. Supercool! Und wenn bei den Gedanken nix rauskommt, habe ich immerhin warme Füße!

In den letzten Wochen habe ich viiiieeeeele Socken gestrickt, denn ich baue ja gerade mein Business hier auf und musste meine Gedanken sortieren, wie und womit ich weitermachen will. Da kam mir die Idee, über das zu schreiben, was ich gerade quasi in den Händen halte, während ich Blogbeiträge, Themen und Nähkurse plane: Socken!


Socken Stricken ist das Eine, aber auch Socken Reparieren hat was! Socken Stopfen ist ein perfektes Projekt, wenn es etwas Schnelles für zwischendurch sein soll. Ein perfektes kleines Erfolgserlebnis! Diese Woche geht es mir vor allem um die Ursachen von Sockenlöchern, früher oder später folgen aber bestimmt auch Beiträge mit Tipps zur Sockenreparatur! Und wer diesen Beitrag bis zum Ende liest, bekommt etwas Inspiration zu Socken-Upcycling!


Viele denken, Socken sind es nicht wert, repariert oder geflickt zu werden, denn es macht viel Arbeit. Viel schneller hat man doch neue Socken gekauft! Dazu kann ich nur sagen: Stimmt! Es macht Arbeit, aber lies doch mal hier, welche Gründe FÜR das Socken Reparieren sprechen:

  • ich habe nunmal Lieblingssocken und die möchte ich so lange es geht auch tragen

  • ich möchte Nachhaltigkeit im Kleiderschrank leben, auch Socken gehören dazu

  • ich schone Ressourcen und spare Geld

  • meist ist der Aufwand geringer, als man denkt, ideales Mini-Projekt

  • Reparieren macht mich stolz

  • ich kann viel ausprobieren

  • manchmal entstehen bunte Flickenmuster, die echt schön aussehen

  • ideal zur Resteverwertung (siehe Tipps weiter unten)

Bestimmt gibt es noch hunderte mehr Gründe, aber diese sind mir spontan am schnellsten eingefallen. Wenn du weitere Gründe hast, schreib mir gerne! Manchmal reicht einfach nur ein kleiner Anstoß zum Nachdenken und der Blick auf den Wert einer Sache - oder eben einen Socken - ändert sich! Mit ist es wichtig meine Zeit so zu verwenden, dass ich kreativ werden und meine Werte verfolgen kann.


Eine schöne kleine Anekdote dazu ist beispielweise, dass neulich mein Coach, Verena, die mich mit Motivation und ihrer Positivität so toll unterstützt hat meinen Weg hierher zu finden, beim Anblick eines meiner selbstgestrickten bunten Sockenpaares direkt positive Gedanken hatte und kurzerhand "Gute-Laune-Socken" bei mir angefragt hat. Das hat mich riesig gefreut! Juhu, jemand der in Kleinigkeiten so einen Wert sieht! Danke, Verena! (Ihren Instagram Beitrag dazu findest du hier. )


Das Socken Reparieren und sie wertschätzen ist ein weiteres, kleines Puzzleteil in meinem grünen Kleiderschrank-Leben. Also für mich steht fest:


SOCKEN SIND AUCH WERTVOLL.


Nicht zuletzt, weil sie uns (mal abgesehen von den Sommer-Sandalen-Tagen) auf Schritt und Tritt begleiten. Um auch Socken möglichst lange zu nutzen, möchte ich mich im heutigen Beitrag ganz besonders mit der Frage beschäftigen, wie die Schäden, meist in Form von Scheuerstellen und Löchern, eigentlich kommen. Denn kennt man die Ursache eines Problems, kann man direkt dort ansetzen und muss weniger Flicken. Ich habe dabei folgende Verursacher bemerkt:


1) Der falsche Schuh: Trägt man zu kleine oder zu große Schuhe verändert sich automatisch auf ungünstige Weise die Reibung zwischen besocktem Fuß und Schuh. Trägt man zu kleine Schuhe, wird der Socken meist im oberen und vorderen Bereich starker Reibung ausgesetzt, fadenscheinig und abgenutzt. Trägt man zu große Schuhe, wird eher der untere Teil des Zehenbereichs der Reibung ausgesetzt, denn man neigt dazu, mit den Zehen den Schuh gewissermaßen "krallen" zu wollen. Worüber man sich eben so Gedanken macht...


2) Material und Pflege: Dass hochwertiges Material mit einem hohen Baumwollanteil länger hält, ist klar. Leider muss man an diesem Punkt auch offen gestehen, dass das robusteste Gewebe, ein Mix aus (viel) Natur- und (ein bisschen) Kunstfaser ist. Dies gibt deinen Socken von Grund auf ein längeres Leben. Bei der Pflege kannst auf andere Aspekte achten: z.B. waschen wir unsere Kleidung generell viel zu häufig, denn vor allem Wolle hat an sich auch selbstreinigende Eigenschaften. Vermeide unnötige Waschgänge, lass deine Wäsche an der Luft statt im Trockner trocknen und beachte natürlich Pflegehinweise. Einen Merino-Wollsocken bei 40°C mir scharfem Waschmittel waschen schädigt eben die Fasern.


3) Der eigene Fuß und Verhalten: Ungepflegte Füße sind nicht nur nicht so schön, sondern tragen auch dazu bei, dass Socken schneller kaputt gehen. Lange Fußnägel oder starke Hornhaut schädigen natürlich das Gewebe schneller. Auch wer zuhause immer strumpfsockig läuft, reibt Socken schneller auf. Hausschuhe können helfen, aber ich gestehe, dass ich selbst kein Hausschuh-Fan bin... dann schon lieber barfuß!


4) Motten: Last but not least, liegt die Schuld manchmal eben auch nicht bei uns selbst, sondern bei den Schädlingen, die Löcher in die Kleidung fressen und auch vor Socken nicht halt machen. Glücklicherweise habe ich bisher kaum Erfahrung mit Motten gemacht! Als Hausmittel habe ich aber so oder so ein Lavendelsäckchen in meinem Kleiderschrank.


Wenn du also deinen Socken einen Gefallen tun willst, dann überleg doch mal, an welcher Stellschraube du drehen kannst, um deinen Socken von vorneherein ein längeres Leben geben zu können und Schäden hinauszuzögern. So ein Lavendelsäckchen gegen Motten ist ja schnell genäht... oder nutzt direkt einen alten Socken dafür!


Wie gesagt, Tipps zur Reparatur gibt es heute hier nicht, dafür noch 3 Ideen (zusätzlich zum Anti-Motten-Lavendelsäckchen), wie du Socken trotz großflächiger Scheuerstellen oder Löcher weiter nutzen kannst:

1) Jerseysocken kann du ideal zu Haargummis verarbeiten! Schneide dazu den noch intakten Teil des Sockenschlauchs in schmale Streifen! Ich gebe zu, die so entstandenen Haargummis sind nicht so elastisch wie die gekauften, aber ich finde, sie erfüllen trotzdem ihren Zweck.



2) Ganz praktisch sind Socken auch als Staubtücher z.B. für Pflanzen. Ich habe eine Bananenpflanze, der es sehr gut gefällt, wenn sich nicht meterdick Staub auf ihren schönen großflächigen Blättern ablagert. Einfach mit der Hand in einen alten Socken schlüpfen, bei Bedarf anfeuchten und vorsichtig über Pflanzenblätter streifen.



3) Den Schaft und das Bündchen als Isolierstreifen für deinen To-Go-Becher oder deine Flasche für unterwegs. Dabei kannst du einfach den oberen Teil des Socken abschneiden und über den Becher oder die Flasche stülpen. Noch schöner ist es, wenn du etwas aufstickst oder den Streifen mit deinem Namen personalisierst!



Ich hoffe du blickst jetzt mit etwas anderen Augen auf das Kleidungsstück, das dich jeden Tag auf Schritt und Tritt begleitet. Geh doch du auch einen Schritt weiter und überlege, wie du selbst so etwas scheinbar belangloses wie einen Socken wertschätzen und weiterverwenden kannst. Vielleicht hast du ja sogar Lust bekommen, mehr zum Flicken von Socken zu erfahren, dann bleib hier dran oder folge mir auf meinen Kanaälen. Ein kleiner Schritt mehr Richtung grüner Kleiderschrank!

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